Sofern man Bestsellern wie "The Secret", "The Law of Attraction" und "Bestellungen beim Universum" glauben schenkt, sind wir Menschen nur hier auf der Erde, um nach äußeren Erfolg, nach der perfekten Partnerschaft, nach Annehmlichkeiten und Reichtum zu streben. Wir brauchen bloß unsere Gedanken darauf auszurichten, und schon kommen die Traumpartnerin oder der Traumpartner, der perfekte Job, der Millionengewinn, das dicke Auto, das Diamant-Collier, die Villa, die Yacht u.s.w. zu uns. Doch ist das wirklich so einfach? Und ist dies überhaupt der Sinn und Zweck des Lebens? Oder geht es bei der positiven Realitätsgestaltung in unserem Leben vielmehr um etwas ganz Anderes?
Positive Realitätsgestaltung durch Gewinnen?
Wenn wir es einmal erlebt haben, etwas zu gewinnen oder das Auto unserer Träume (oder was auch immer) zu erhalten, dann wird uns dabei aufgefallen sein, dass die anfängliche Euphorie über die Verwirklichung unseres Wunsches sehr schnell nachgelassen hat. Wir merken plötzlich, dass unser Glück überhaupt nicht von dem Gegenstand abhängt, den wir da nun haben.
Spätestens nach den ersten Reparaturen oder nach Eintritt der Angst, ob unserem begehrten Gegenstand etwas "geschehen" könnte merken wir, dass wir uns mehr "Schwierigkeiten" als Freude eingehandelt haben. Zumindest aber wird uns bewusst, dass unsere Gefühle nicht langfristig im Zustand "high" bleiben, sondern sehr schnell wieder von den äußeren Gegebenheiten unseres Alltages bestimmt werden. Ist es am Ende eine Illusiion, positive Realitätsgestaltung über das Maximieren von Gewinnen zu erstreben?
Haben wir jedoch einmal die Erfahrung gemacht, uns wirklich erfüllt und glücklich zu fühlen, so behaupte ich, dass dies in den meisten Fällen mit einer Freude zu tun hat, die wir mit anderen Menschen geteilt haben, oder die uns durch andere Menschen zuteil wurde. Es kann die Dankbarkeit sein, die uns entgegen gebracht wird, wenn wir einmal eine besondere Hilfe leisten, aber auch der stille glückliche Moment der Liebe und Verbundenheit, die wir mit einem Tier, mit unserem Kind oder einem anderen uns nahestehenden Wesen erleben dürfen.
Auch die Erfahrung, etwas Außergewöhnliches vollbracht zu haben, welches über unsere Persönlichkeit hinaus wirkt und großen Nutzen bringt schenkt uns Erfüllung - eine Erfüllung, die unser ganzes Leben lang in unserem Herzen bleibt.
Und damit sind wir auch dem eigentlichen Sinn unseres Lebens auf der Spur: Es geht bei der positiven Realitätsgestaltung weniger darum, irgendwelche "Sachen" anzuhäufen, als vielmehr darum, etwas mit Hilfe unseres Lebens zu verwirklichen, zum Ausdruck zu bringen. Und das, was wir verwirklichen und zum Ausdruck bringen wollen, das ist - unser Göttliches Selbst mit allen seinen wundervollen Aspekten.
Positive Realitätsgestaltung für Fortgeschrittene
Um unser SEIN zum Ausdruck zu bringen, braucht es die Materie, das Reich der Relativität, der Dualität, weil wir nur hier die Erfahrung von Raum (Körperlichkeit) und Zeit (Körperlichkeit in Bewegung) machen können. Und nur im Kontext mit äußeren Erscheinungsformen, die wir gemeinsam mit unseren Mit-Schöpfern hier entstehen lassen, können wir wahrhaftig die Erfahrung machen, wie sich diese unsere Schöpfungen anfühlen. Das Gefühl ist es schließlich, dass uns eine Rückmeldung dazu gibt, WER und WAS wir selbst im Kontext aller dieser äußeren Erscheinungsformen sind. Über das Gefühl definieren wir uns selbst und das, was sich (scheinbar) außerhalb von uns darstellt.
Zunächst probieren wir in der Realitätsgestaltung alles mögliche aus um zu erfahren, wie sich das anfühlt, bis wir schließlich eine Idee von uns selbst entwickeln und dann nur noch das Ziel verfolgen, dieser Idee, dieser Vorstellung von uns selbst Ausdruck zu verleihen. Wir sind nun dabei, uns selbst zu verwirklichen. Wir bringen unser SEIN in die FORM. GOTT findet über die schöpferischen Prozesse seiner Kinder seinen physischen Ausdruck in der Welt. GOTT wird durch uns FLEISCH.
Realität entsteht dadurch, dass wir eine Vorstellung, einen schöpferischen Gedanken über uns selbst entwickeln, diesen präzisieren, indem wir ihm durch eine Absichtserklärung (Worte) Ausdruck verleihen und ihn schließlich durch unser TUN mit Hilfe unseres Körpers Leben einhauchen. Gedanke - Wort - Tat, dies sind die drei Schritte zur Verwirklichung, die drei Schöpfungsebenen, durch die wir innere und äußere Realität manifestieren.
Bis ein klarer Gedanke entsteht, ist da ein Gefühl, ein inneres Wissen über uns, das wir immer detaillierter entwickeln, bis wir ganz klar fühlen "Wir sind so". Hieraus entsteht ein energetischer Antrieb, eine innere Motivation, ein "sich Sehnen", aus dem heraus wir unbedingt ins Tun, in die Verwirklichung kommen wollen. Wir sprechen darüber mit Anderen und bringen damit unsere Absicht ein Stück mehr in die Realität. Schließlich haben wir unserer schöpferischen Idee so viel Energie verliehen, dass wir gar nicht mehr anders können, als alles in Bewegung zu setzen, um sie und damit uns selbst zu verwirklichen.
Wohlgemerkt: Es geht nicht darum, aus unserem Verstand heraus etwas "haben zu wollen", damit eine Bedürftigkeit "gestopft" wird. Hier wäre nämlich die antreibende Emotion die Aussage "Ich bin bedürftig". Und diese ist es, welche dann die Energie kennzeichnet, die unsere weitere Realität erschafft. Und dies nicht zuletzt auch aus dem Grund, weil wir aus diesem Zustand heraus glauben, dass das Geforderte von außen zu uns kommen muss. Wir glauben, jemand Anderes (oder das Glück, das Schicksal, der Lottogewinn...) muss das Gewünschte zu uns bringen - ohne dass wir jedoch etwas dazu beitragen können.
Etwas ins Leben zu rufen, aus uns als schöpferisches Wesen hervorzubringen bedeutet, dass wir es selbst (!) hervorbringen.
Nochmals zur Erinnerung:
Wenn wir als die schöpferischen Wesen, die wir sind, etwas ins Leben bringen wollen, müssen wir es aus uns selbst hervor bringen!
Wir tun dies dadurch, dass wir uns dessen bewusst werden, dass die Quelle in uns selbst liegt! Die Göttliche Quelle - das ist die Essenz unseres Wahren Selbstes!
Positive Realitätsgestaltung mit Hilfe der Göttlichen Quelle
Wir kommen an diese Quelle, indem wir nach innen gehen, anstatt nach außen zu gehen! Gehen wir nach außen, so bringen wir damit zum Ausdruck, dass das Gesuchte nicht da ist, und dass es auch außerhalb von uns liegt. Schöpferbewusstsein bedeutet jedoch, dass wir uns vollkommen dessen bewusst sind, dass wir alle EINS sind - EINS mit ALLEM-WAS-IST und EINS mit der Schöpfung - somit auch EINS mit unseren eigenen Schöpfungen. Wir können also nichts hervorbringen, zu dem wir nichts beitragen. Und wir bringen das Gewünschte um so schneller hervor, je mehr wir dazu aus unserer inneren Quelle schöpfen und der Göttlichen Führung in uns folgen, um es zu verwirklichen.
Uns wird nichts geschenkt - außer das Potenzial - die MÖGLICHKEIT - alles zu verwirklichen!
Was wir nun mit diesem unseren (unbegrenzten) Potenzial anfangen, das liegt an uns selbst. Wir können das uns von Gott geschenkte Potenzial missachten, es einfach brach liegen lassen, oder wir können etwas mit diesem Geschen anfangen. Es erfordert unseren Willen und unsere Energie. Wir müssen selbst wählen, was wir mit unseren Werkzeugen anfangen, und wozu. Wir geben unserem Leben dadurch erst einen Sinn, indem wir entscheiden, was wir damit tun und bewegen wollen - und es schließlich auch in die Tat umsetzen.
Das Fühlen als Schlüssel zur erfolgreichen positiven Realitätsgestaltung
Das FÜHLEN ermöglicht uns, in Kontakt mit unserem wahren, unbegrenzten und vollkommenen Göttlichen Selbst zu gelangen. Die Disziplinierung unseres Geistes und unseres Willens hilft uns, bei der Umsetzung unserer Lebensziele und bei der Verwirklichung unseres Selbstes "dran zu bleiben" und alle Herausforderungen, die sich uns stellen, zu bewältigen. Erst dadurch gelangen wir zur Meisterschaft, dass wir Geduld haben, in unser Göttliches Selbst und das Leben vertrauen und an der Verwirklichung unserer Ziele kontinuierlich arbeiten, bis es schließlich vollbracht ist.
Positive Realitätsgestaltung heißt nichts anderes, als der inneren, göttlichen Inspiration zu folgen und dabei die Potenziale zu nutzen, die uns von Gott verliehen wurden!
Je größer das Ziel, je wundervoller der Nutzen für das Ganze, desto größer die Erfüllung, die wir dabei erfahren werden. Und wir werden in der Umsetzung wahrhaftig spüren, wie wundervoll wir als Gottes Kinder sind. LIEBE ist dabei der Schlüssel. Indem wir das Vollkommene in ALLEM fühlen, entwickeln wir den Wunsch, ALLEM zum Höchsten Wohl zu dienen. Indem wir erkennen, dass ALLES EINS ist, wird uns bewusst, dass wir niemand anderem dienen, als UNS SELBST. Die Verletzung des Anderen ist unsere Verletzung, Die Kränkung des Anderen wird zu unserer Kränkung. Wir können keinen Schaden mehr anrichten, weil wir uns zutiefst dessen bewusst sind, dass wir uns selbst schaden würden. Dies ist der Weg zur gelebten und erfahrenen LIEBE, zur vollkommenen Verkörperung des Göttlichen in seinen höchsten Aspekten.
Bildquelle: "Schöpfungsprinzip", © Martin Heinz