Alles besitzt Pole. Alles besitzt ein Paar von Gegensätzen. Die Gegensätze sind EINS. Gleich und Ungleich sind EINS. Die Wahrheit Gottes ist zugleich männlich und weiblich und zugleich EINS.
Das Gesetz der Polarität als siebtes Universelles Prinzip
Die Aufteilung aller Aspekte der Schöpfung in Zweiheiten (Polaritäten) ist die essenzielle Eigenschaft und Grundlage der Schöpfungsebenen innerhalb der Dualität. Ohne diese Aufspaltung in entgegengesetze polare Paare wäre die Erfahrung der Schöpfung nicht möglich. Nur die Polarität ermöglicht eine dynamische Bewegung und Veränderung in Zusammenhang mit der Zeit.
Das Gesetz der Polarität besagt, dass innerhalb der Dualität immer Zweiheiten existieren. Beide bedingen sich gegenseitig, damit sie jeweils im Gegensatz zu ihrem gegenteiligen Pol erfahren werden können:
- "Warm" kann nur im Kontext von "kalt" erfahren werden, und umgekehrt.
- "Groß" kann nur im Kontext von "klein" erfahren werden.
- Die Geschlechtlichkeit zeigt sich uns in den Polen von "männlich" und "weiblich" und gibt uns gleichzeitig die Möglichkeit, in der Verbindung und Verschmelzung mit dem jeweils anderen Pol die EINHEIT körperlich und seelisch zu erfahren.
Alle diese Polaritäten bedingen das In-Bezug-Setzen von einer Seite zu einer anderen, damit sie erfahrungsgemäß kennen gelernt werden können. Dies ist es, worauf uns das Gesetz der Polarität aifmerksam machen möchte.
Das TAO als Symbol für das Gesetz der Polarität
Das TAO zeigt in der linken hellen Hälfte das Yang, den Pol des Männlichen. Die rechte, dunkle Hälfte symbolisiert das Yin, den Pol des Weiblichen. Männlich und Weiblich bilden zusammen eine vollkommene Ganzheit, das Tao. Durch die Erschaffung der Dualität wurden beide Pole voneinander getrennt. Diese Trennung der geschlechtlichen Polarität steht stellvertretend für alle Zweiheiten: hell/dunkel, gut/böse, groß/klein, warm/kalt, hoch/tief, hier/dort...
Wenn wir uns das TAO-Symbol genau anschauen, entdecken wir in der weißen Fläche des Yang eine kleine schwarze Kreisscheibe. Umgekehrt finden wir auf der schwarzen Fläche des Yin eine kleine weiße Kreisscheibe. Diese beiden mit der jeweils negativen Färbung versehenen Kreisscheiben offenbaren uns die Weisheit, dass in jedem Pol auch sein Gegenteil als Potenzial enthalten ist. Das Männliche enthält immer auch das Weibliche, und das Weibliche enthält immer auch das Männliche.
Doch warum ist das so? Rufen wir uns hierzu nochmals die grundlegenden schöpferischen Prinzipien in Erinnerung, insbesondere das erste Prinzip, das Gesetz des Geistes: Es besagt, dass wir nur das erschaffen und erfahren können, was wir zuvor als Gedanken, als schöpferische Idee in unserem Inneren entwickelt haben. Wie sollen wir die Idee des Männlichen entwickeln, ohne zu wissen, was nicht das Männliche ist? Und wie sollen wir die Idee des Weiblichen entwickeln, ohne zu wissen, was nicht das Weibliche ist? Es wäre unmöglich.
Wir können die Idee des Männlichen als schöpferische Vorstellung nur dann entwickeln, wenn wir gleichzeitig eine Vorstellung davon haben, was das Männliche nicht ist, nämlich das Weibliche. Und wir können nur dann eine schöpferische Vorstellung des Weiblichen entwickeln, wenn wir wissen, was das Weibliche nicht ist, nämlich das Männliche. Also müssen wir auf der Ebene des Absoluten immer beide Polaritäten kennen, um sie erschaffen zu können.