Jede Ursache hat eine Wirkung. Jede Wirkung hat eine Ursache. Jede Aktion erzeugt eine bestimmte Energie, die mit gleicher Intensität zum Ausgangspunkt, also zum Erzeuger zurückkehrt.
Das Gesetz von Ursache und Wirkung als zweites Universelles Prinzip
Das Gesetz von Ursache und Wirkung, das auch als das Prinzip des Karma bekannt ist, ergibt sich direkt und unmittelbar aus dem Prinzip des Geistes: Die erste Ursache einer Schöpfung ist der Gedanke; die Wirkung ist die Schöpfung. Die spezifische Schöpfung ist aber bereits als eine Möglichkeit im unendlichen Feld aller Möglichkeiten angelegt. Und dieses Feld aller Möglichkeiten ist identisch gleich dem schöpferischen Bewusstsein.
Dies gilt nicht nur für den allumfassenden Schöpfer, Gott, sondern auch "im Kleinen" für jeden Teil des Schöpfers und der Schöpfung (das sind z. B. wir als Menschen). Schöpfer und Schöpfung sind EINS, da keine Schöpfung entstehen kann, ohne dass zuvor bereits eine Vorstellung, eine Idee dieser Schöpfung im Geist des Schöpfers vorhanden war.
Was wir uns nicht vorstellen können, können wir auch nicht erschaffen und realisieren. Was wir nicht glauben, nehmen wir im wahrsten Sinne des Wortes nicht wahr. Was vor unseren Augen als Realität erscheint, muss also seinen Ursprung, seine Ursache in irgendeiner Weise in uns selbst haben.
Die Ursache (schöpferischer Impuls) geht der Wirkung (Schöpfung) voraus; die Schöpfung als Wirkung erfordert eine Ursache (schöpferischer Gedanke). Das eine istnicht ohne das andere möglich und beides bedingt sich wechselseitig.
Belohnung und Bestrafung durch das Gesetz von Ursache und Wirkung?
Das Karma-Gesetz (Gesetz von Ursache und Wirkung) hat nichts mit der Idee von Schuld und Bestrafung zu tun, sondern es ist in Wahrheit vollkommen neutral zu verstehen. Dies können wir erkennen, wenn uns bewusst wird, dass es keine höhere Instanz gibt, die nach einem bestimmten Schema bewertet (!), ob wir etwas "gut" oder "schlecht" gemacht haben und daraus eine Belohnung oder Bestrafung verdienen. Vielmehr geht es darum zu erkennen, dass die Qualität jedes unserer Gedanken, Worte und Taten als Ursache eine bestimmte Wirkung erzeugen, und dass diese Wirkungen wieder zu uns zurückkehren (alles ist mit allem verbunden; es gibt keine Trennung).
Schöpfer und Schöpfung sind EINS; d.h. das Gesetz von Ursache und Wirkung weist uns darauf hin, dass wir nur das in unserer Realität erfahren können, was wir als schöpferische Wesen ausgesendet und somit erschaffen haben. Dies betrifft alle (!) Aspekte der Schöpfungen, die wir erzeugt haben, nicht nur die, die uns bewusst sind. Wir erzeugen mit unseren Gedanken, Worten und Taten also zumeist viel mehr Wirkungen, als uns klar ist. Und die uns nicht bewussten Aus-Wirkungen unserer Taten sind es, die wir dann oft als Schicksal oder Bestrafung erleben, weil wir nicht erkennen, dass wir sie selbst verursacht haben.
In unserer (noch) begrenzten Erfahrung nehmen wir zunächst allerdings nur einen kleinen Teil der Aspekte unserer Schöpfung wahr, die wir selbst in Gang gesetzt haben. Das Gesetz von Ursache und Wirkung erinnert uns daran, dass übrigen Aspekte unserer Schöpfung, das heißt sämtliche Konsequenzen, die sich aus dieser Schöpfung ergeben, ebenfalls zu uns zurück gelangen, da wir sie ja selbst haben Realität werden lassen.
Da wir uns im physischen durch die Illusion von Raum und Zeit von unseren Schöpfungen weitgehend getrennt erleben, wundern wir uns so, wenn zu irgend welchen späteren Zeitpunkten, auch in späteren Inkarnationen noch Aspekte der von uns geschaffenen Schöpfungen begegnen, deren Ursachen wir bereits längst vergessen haben. Wir können der Konsequenz unserer Schöpfungen jedoch nicht entfliehen. Wir können sie jedoch über unsere aktive Bewusstseinsarbeit integrieren – und so die Ausagierung der Erfahrung begrenzen. Dies kann dann als Akt der Gnade und Vergebung erfahren werden.
Das Gesetz von Ursache und Wirkung zeigt uns einen Spiegel und weist uns auf die Auswirkungen unserer Schöpfung hin
Wenn wir unser Leben betrachten, erkennen wir in allen äußeren Umständen und den damit verbundenen inneren Empfindungen und Erfahrungen einen Spiegel (!) all der Ursachen, die wir - bewusst und unbewusst (!) - über unsere Gedanken, Glaubensvorstellungen, Worte und Taten in die Welt ausgesendet haben. Ein Blick nach Außen zeigt uns also die Auswirkungen unserer Schöpfungen und damit unser Karma. Dabei sollten wir uns immer dessen bewusst sein, dass zwischen Ursache und Wirkung eine mehr oder weniger große Zeitspanne liegen kann. Das heißt: Ein im Außen manifestierter Umstand kann schon vor mehreren Jahren durch uns verursacht worden sein, nur dass wir diese lange zurückliegende Tat bereits vergessen haben.
Auf der anderen Seite kann uns die Kenntnis des Zeitfaktors dabei helfen, äußere Umstände in der richtigen Weise zu beurteilen. Anstatt zu glauben, wir hätten in der Gegenwart und näheren Vergangenheit etwas "falsch" gemacht, kann es durchaus sein, dass wir aus diesem vergangenen Fehler bereits Lehren gezogen haben aber immer noch die Nachwirkungen spüren. In diesem Fall müssen wir darüber nachdenken, ob wir noch etwas gutzumachen oder auszugleichen haben. Natürlich ist es auch möglich, dass uns die Ursachen der aktuellen Umstände (z.B. immer noch vorhandenes, umbewusstes, destruktives Denken) nur nicht bewusst sind.
Das Karma-Gesetz macht nicht die Opfer schuldig und die Täter unschuldig
Es wäre ein großer Fehler, aus dem Gesetz von Ursache und Wirkung zu schließen, dass jedes Opfer sein Schicksal durch früheres Karma selbst verursacht hat und damit selbst "daran schuld" ist. Ebenso falsch wäre die Schlussfolgerung, dass der Täter ja dem Opfer nur zu seinem "gerechten Karmaausgleich" verholfen hätte und damit "unschuldig" ist. Jede Tat, jeder Verstoß gegen den freien Willen irgend eines Wesens und jede achtlose und lieblose Handlung setzt eine neue Karma-Kette in Bewegung. Rache und Vergeltung des Opfers ist zwar nachvollziehbar und führt für den Täter zu einem Karmaausgleich, doch auf der anderen Seite wird damit ein neuer Karmakreislauf erzeugt. Es kann sein, dass Opfer im nächsten Leben aus Wut, Hass oder Rachegedanken heraus zu Tätern werden und damit selbst negatives Karma erzeugen, welches zu einer endlosen Folge von Tärer- und Opferrollen führt.
Vergebung unterbricht Karma-Kreisläufe
Der bessere Weg ist es, auf der geistigen Ebene zu vergeben. Vergebung ist weder, jedwede Tat gutzuhalten oder tatenlos zu tolerieren, sondern es heißt, zwischen Tat und Täter zu unterscheiden. Die Tat können wir als "negativ" oder "schlecht" im Sinne des Verstoßes gegen grundlegende göttliche Gesetze erkennen und dennoch im Täter eine Seele sehen, die in ihrem Kern göttlich und vollkommen ist.
Wir können dann aus einer höheren Perspektive heraus vielleicht die Beweggründe des Täters im Kontext seines eigenen Schicksals oder Karma-Kreislaufes sehen und erkennen, dass dieser in seinem physischen Bewusstsein einfach aus Verzweiflung oder Schmerz nicht in der Lage war, anders / bewusster zu handeln. Vergebung heißt, den Karma-Kreislauf zu unterbrechen und die eigene Verletzung nicht weiter aufrechtzuerhalten, damit der Täter nicht weiter in seiner Schuld gefangen gehalten wird und umgekehrt die Verletzungen heilen können. Halten wir den Täter in seiner Schuld gefangen, bleiben wir selbst in der Verletzung hängen: Wir können nicht heil werden. Sind wir selbst zum Täter geworden, so können wir um Vergebung bitten und alles tun, um jedwede negative Folgen auszugleichen und die Schäden wieder in Ordnung zu bringen.
Das Gesetz von Ursache und Wirkung hilft uns, vom unbewussten zum bewussten Gestalter unseres Lebens zu werden
Wenn wir das Gesetz von Ursache und Wirkung weise nutzen, erkennen wir unsere verletzenden und begrenzenden Glaubens- und Gedankenmuster ebenso wie jede unachtsame und lieblose Handlung. Wir können so Schritt für Schritt unser Leben verbessern, bis wir rundum erfüllt und glücklich sind.
Du möchtest mehr über das Gesetz von Ursache und Wirkung erfahren? Höre Dir die Lesung des Kapitels "Das Prinzip von Ursache und Wirkung" aus meinem "Handbuch des Lebens" an:
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