Nach meinen vorherigen Ausführungen ist Dir deutlich geworden, dass es so etwas wie einen Himmel und eine Hölle, die getrennt von Gott ist, nicht geben kann. Ja, es gibt sie, aber nicht als Belohnung oder Bestrafung für irgend etwas, das wir in irgend einem Leben getan haben, sondern als Konzept und Erfahrung, die wir uns selber aussuchen, die wir selbst erschaffen.
Im Himmel sind wir, wenn wir uns im Zustand der bedingungslosen, allumfassenden Göttlichen Liebe befinden, wenn wir alles annehmen, EINS sind mit GOTT in unserem Bewusstsein, in allem, was wir glauben, denken und tun. Daraus ergibt sich die ganz reale Möglichkeit, den Himmel auf die Erde zu bringen. Und wir schaffen das, wenn wir uns als Menschheit insgesamt an unseren Göttlichen Ursprung erinnert haben und in Einklang mit der Göttlichen Vollkommenheit leben, wenn wir jeden Gedanken und jede Handlung so ausrichten, dass dies dem Höchsten Wohl aller Lebensformen und der gesamten Schöpfung dient. Dies tun wir, sobald wir erkannt haben, dass alles HEILIG ist.
In der Hölle befinden wir uns, wenn wir unseren Göttlichen Ursprung vollkommen vergessen und in der Illusion der absoluten Trennung leben, wenn wir uns für das Opferdasein entscheiden und jegliche Verantwortung für unser Leben ablehnen, wenn wir die Wirkungsweise der Universellen Gesetze leugnen und ignorieren.
Wir werden auch nicht von Gott verurteilt, denn wie sollte uns Gott dafür verurteilen, dass wir uns gemäß SEINES WILLENS in allen Facetten, in allen Möglichkeiten selbst erfahren. Jedoch haben wir eine Rückschau über unser Leben, in der wir uns und unsere Handlungen und Entscheidungen selbst beurteilen, in der wir mit unserem Gefühl in das Erleben der Menschen hineingehen, dessen Leben wir bereichert oder geschädigt haben. Wir werden uns dadurch darüber bewusst, welche Entscheidungen wir nochmals treffen würden und welche Entscheidungen wir verändern würden, wenn wir dieses Leben wiederholen würden. Wir entscheiden danach mit unserer Seelenfamilie und unseren Geistigen Helfern, wie unser nächstes Leben aussehen wird, welche Umstände es haben wird und welchen Menschen wir erneut begegnen werden, um diesmal bessere Entscheidungen zu treffen, mehr aus der Liebe heraus zu handeln. Diese Selbst-Beurteilung ist das einzige "Gericht", was es geben wird. Denn sonst müsste Gott sich selbst verurteilen.
Zum Abschluss möchte ich nochmals aus dem Buch "Gespräche mit Gott" zitieren:
Was ist die Hölle?
Sie ist die Erfahrung des schlimmstmöglichen Resultats eurer gewählten Optionen, Entscheidungen und Schöpfungen. Sie ist die natürliche Konsequenz eines jeden Gedankens, der mich leugnet oder "nein" sagt zu dem, wer-ihr-seid in Beziehung zu mir.
Sie ist der Schmerz, den ihr durch falsches Denken erleidet. Doch selbst der Begriff "falsches Denken" ist missverständlich, weil es in diesem Sinn nichts gibt, was falsch ist.
Die Hölle ist das Gegenteil von Freude. Sie ist Unerfüllt-Sein. Sie ist das Wissen über wer-und-was-du-bist und das Scheitern, dies zu erfahren. Sie ist weniger, geringer sein. Das ist die Hölle, und für eure Seele gibt es keine schlimmere.
Aber die Hölle existiert nicht an jenem Ort, den ihr euch phantasiert habt, wo ihr einem ewigen Feuer ausgesetzt seid und in einem Zustand immerwährender Qual und Folter dahinsiecht. Was sollte ich damit bezwecken?
Warum sollte ich, selbst wenn ich den außerordentlich ungöttlichen Gedanken hege, dass ihr den Himmel nicht "verdient", das Bedürfnis nach einer Art Rache oder Bestrafung haben, wenn ihr scheitert? Wäre es nicht ganz einfach für mich, mich eurer zu entledigen? Welcher rachsüchtige Teil von mir sollte fordern, dass ich euch einem ewigen, unbeschreiblichen Leiden unterwerfe?
Würde nicht, wenn du darauf "das Bedürfnis nach Gerechtigkeit" antworten solltest, eine einfache Verweigerung der Kommunikation mit mir im Himmel dem Zweck der Gerechtigkeit dienen? Ist denn da auch noch das Hinzufügen unendlicher Pein erforderlich?
Ich sage euch, eine solche Erfahrung nach dem Tod, wie sie eure auf Angst gegründeten Theologen konstruiert habe, gibt es nicht.
("Gespräche mit Gott - Band 1", S. 72-73)