Der Begriff "Karma" kommt aus dem Sanskrit und bezeichnet ein spirituelles Konzept, nach dem jede Handlung – physisch wie geistig – unweigerlich eine Folge hat. Diese muss nicht unbedingt im aktuellen Leben wirksam werden, sondern kann sich möglicherweise erst in einem der nächsten Leben manifestieren. Wenn man den Begriff des Karmas also in Kontext mit den Universellen Gesetzen betrachtet, dann handelt es sich dabei um nichts anderes als um das Gesetz von Ursache und Wirkung.
Das Gesetz von Ursache und Wirkung (Gesetz des Karma) besagt:
Jede Ursache hat eine Wirkung. Jede Wirkung hat eine Ursache. Jede Aktion erzeugt eine bestimmte Energie, die mit gleicher Intensität zum Ausgangspunkt, also zum Erzeuger zurückkehrt
Das Prinzip von Ursache und Wirkung ist also ein vollkommen neutrales Gesetz. Karma ist somit nicht gleichbedeutend mit unserem traditionellen Verständnis von Schicksal, in dem wir aufgrund schlechter Taten der Vergangenheit nun mit schlimmen Erlebnissen und Leiden "bestraft" werden. Vielmehr bedeutet es ganz einfach, dass alles, was wir tun oder nicht tun, aber eben auch alles, was wir denken (!) und glauben (!) eine unweigerliche Folge, eine Konsequenz für unser Leben und für die auf dieses Leben folgenden Inkarnationen hat.
Es bedeutet, dass wir verantwortlich sind für alles, was uns in unserem Leben zuteil wird, und zwar in vollem Umfang. Es bedeutet, dass wir lernen müssen, uns der absoluten Konsequenzen unserer Handlungen und auch Gedanken und Glaubensvorstellungen bewusst zu werden, weil wir nur dann in der Lage sind zu erkennen, warum und aus welcher Konsequenz wir nun das erfahren, was uns in unserem Leben begegnet.
Was ist "negatives Karma"?
Als "negatives" Karma wird manchmal ein schicksalhaftes Leiden bezeichnet, mit dem wir "gestraft" werden, weil wir in vergangenen Leben gegen die Gesetze der Liebe verstoßen haben. Aber tatsächlich gibt es kein negatives und kein positives Karma, sondern einfach nur "Karma" (neutral), weil alles nur Ursache und Wirkung ist, und nichts im Universellen Sinn be- oder verurteilt wird.
Es gibt keine Strafe und keine Belohnung, es gibt nur die Konsequenz, die unweigerliche Folge unserer Taten und Gedanken. Dies ist Kosmisches Gesetz, und es ist gleichzeitig die Universelle Gerechtigkeit, denn kein "Verbrecher" entgeht im Universum seiner "Strafe" im Sinne der Konsequenzen seiner Handlungen. Jeder muss die Folgen seiner Taten selbst erleben, um seine Erfahrung mit dieser Tat zu vervollständigen und in seinem Bewusstsein zu wachsen.
Zur Verdeutlichung möchte ich hier ein Bild verwenden:
Stell Dir vor, Du gehst in eine Kunstgalerie, weil Du Dir ein Gemälde kaufen möchtest. Nun findest Du endlich das Gemälde einer Landschaft, in das ein kleines Dorf eingebettet ist. Du sagst zum Verkäufer: "Dieses Bild gefällt mir. Ich will aber nur das darauf dargestellte Dorf haben, der Rest interessiert mich nicht. Bitte schneiden Sie mir das Dorf aus dem Gemälde heraus und machen Sie mir dafür einen Preis!" Der Verkäufer antwortet: "Das ist unmöglich. Sie können nur entweder das ganze Bild kaufen, oder Sie lassen es bleiben!"
Genau so ist es mit den Erfahrungen, die Du in Deinem physischen Inkarnationen wählest: Du kannst nur die ganze Erfahrung mit allen Aspekten und Konsequenzen wählen, niemals nur den Teil, der Dir gefällt.
Können wir "negatives Karma" aufheben?
Nochmals: Es gibt kein "negatives Karma", sondern nur "Ursache und Wirkung". Wenn wir uns dessen bewusst werden, dass wir in der Vergangenheit nicht im Sinne höchster Weisheit und Liebe gehandelt haben und dadurch negative Konsequenzen für irgend einen Teil der Schöpfung (einschließlich uns selbst) erschaffen haben, dann können wir durch den Prozess der allumfassenden Bewusstwerdung und der Vergebung die Folgen unserer Gedanken, Worte und Taten "heilen".
Die Bewusstwerdung hilft uns, das "Bewusstsein" in uns selbst herzustellen, aus dem heraus wir damals anders gehandelt hätten. Wir werden uns aller Konsequenzen für uns und für die Betroffenen vollkommen klar und erkennen auch den Fehler, der dazu geführt hat, dass wir irrtümlich falsch gehandelt haben. Das heißt: Wir verstehen nun, warum das damalige Verhalten uns nicht "gegeben hat", was wir zu erhalten versuchten, sondern stattdessen Schaden angerichtet hat. Wir erkennen, dass wir alles, was wir brauchen bereits in uns haben. Und wir erkennen, dass wir mit unserem schädlichen Verhalten uns selbst angegriffen haben, weil wir uns für unvollkommen, un-Göttlich, verletzlich und unwert gefühlt haben. Jeder Angriff ist ein Selbst-Angriff und gleichzeitig ein Hilferuf. Indem wir die Höchste Wahrheit über uns selbst und alle Teile der Schöpfung, mit denen wir in Beziehung treten wiederherstellen (Vergebung), heilen wir die Vergangenheit. Wir machen die von uns erfahrene Schöpfung wieder HEIL, GANZ; wir führen uns selbst wieder zum Licht zurück und öffnen uns unserer wahren Vollkommenheit und unseres Wahren Selbstes.
Wenn wir diesen Prozess der Vergebung und der Bewusstwerdung abgeschlossen haben, brauchen wir die Folgen unserer Tat nicht mehr in physischer Form zu erleben, denn aus unserem Bewusstwerdungsprozess heraus haben wir freiwillig alle Folgeschäden ausgeglichen.
Wenn Du dieses Thema vertiefen möchtest, empfehle ich Dir die Teilnahme an meinem Wochenendseminar "Seelenkommunikation". In diesem Seminar erhältst Du machtvolle Werkzeuge, um auf Seelenebene zu kommunizieren und heilsame Vergebungsrituale durchzuführen.