Was ist der Sinn und Zweck unseres Da-Seins in der physischen Realität? Wozu braucht es überhaupt eine physische Form, wenn diese uns scheinbar nichts als Grenzen und Begrenzungen auferlegt? Haben wir wohlmöglich vergessen, welches die eigentliche Funktion der physischen Erscheinungen ist?
Physische Erscheinungen - Nichts als Werkzeuge zur Erschaffung des SELBST
Im Reich des Absoluten - außerhalb der Seins-Bereiche der Dualität - sind wir unbegrenzte, Göttliche Schöpfer-Einheiten, die untrennbar miteinander verbunden sind und nach der Erfahrung des Selbst streben. Doch wie sollen wir einzelne Aspekte von uns erfahrungsgemäß kennenlernen, wenn da nur alles gleichzeitig existiert und wenn wir diese einzelnen Aspekte gar nicht getrennt von irgend welchen anderen Aspekten unseres Selbstes wahrnehmen können?
Hierzu bedarf es des Reichs der Relativität, eines Ortes, innerhalb dessen wir diese verschiedensten Aspekte von uns separat - voneinander getrennt - jedoch in Beziehung zueinander wahrnehmen können. Und diesen Ort haben wir in mannigfaltiger Weise und in unendlich vielen Universen erschaffen, um uns dann selbst in diesen Ort hineinbegeben zu können und mit Hilfe der Faktoren "Raum" und "Zeit" jeden einzelnen Aspekt von uns - einen nach dem anderen - erfahren zu können.
Über die Zeitalter hinweg haben wir alles ausprobiert: Wir waren Könige und Bettler, Arme und Reiche, Mörder und Retter, Heiler und Zerstörer, Menschen, Tiere, Mineralien, Pflanzen...
Erst nachdem wir jeden Teil von uns in jeweils beiden polaren Aspekten der Dualität erfahren konnten, haben wir ein Gefühl dafür bekommen, WER und WAS wir WIRKLICH sind.
Ja, es ist das GEFÜHL, welches uns zu unserem Wahren Selbst führt und uns den Zugang zu unserem Wahren, Göttlichen Selbst ermöglicht!
Und nun können wir - mehr und mehr - hier in der physischen Welt des Seins bewusste Entscheidungen darüber treffen, welchen Teil von uns wir zum Ausdruck bringen wollen, um ihn so erfahrungsgemäß kennenzulernen.
Diese bewusste Wahl darüber, welchen Teil von uns wir JETZT zum Ausdruck bringen wollen, diese bewusste Wahl ist die "Erschaffung des SELBST"! Und tatsächlich geht es hier um einen Schöpfungs-Prozess, durch den wir uns als die Göttlichen Schöpfer erfahren können, die wir in Wahrheit sind.
Die Werkzeuge, die uns hierzu zur Verfügung stehen, sind die Erscheinungsformen der physischen Welt! Dies deshalb, weil wir sie erschaffen und nutzen, um ganz bestimmte Erfahrungen machen zu können oder um uns auf eine ganz bestimmte Weise zum Ausdruck bringen zu können.
Und alle "Dinge", die uns im Physischen begegnen, oder die wir zu einem bestimmten Zweck im Physischen herstellen, sind solche Werkzeuge:
- Wir stellen einen Hammer her, um ihn als Werkzeug nutzen zu können, einen Nagel in die Wand zu schlagen.
- Wir stellen ein Auto her, um dieses als Werkzeug zu nutzen, von einem zu einem anderen Ort zu gelangen:
- Dieses Auto kann ganz einfach seine Funktion erfüllen. Es kann - wenn wir uns als Menschen zum Ausdruck bringen wollen, die schonend mit der Natur umgehen - ein sparsames Auto sein, welches möglichst wenig Treibstoff verbraucht und möglichst wenig Abgase erzeugt; und zusätzlich können wir sparsam fahren und das Auto nur dann benutzen, wenn wir es wirklich brauchen.
- Dieses Auto kann auch mit allem Schnickschnack ausgestattet sein, schnell sein und von einer noblen Marke gebaut worden sein. Möglicherweise missbrauchen wir es in diesem Fall, um uns selbst als "besser" und "wertvoller" darstellen zu können, einfach dadurch, weil wir in der Lage sind, es "zu besitzen". Möglicherweise ist es auch einfach nur stimmig, uns mit der nötigen Sicherheit und dem nötigen Komfort auszustatten, wenn wir viel unterwegs sein müssen.
- Wir stellen ein Haus her, um damit gemeinsam mit unserer Familie zu wohnen. Das Haus kann unterschiedlichste Funktionen erfüllen, doch die Art und Weise, wie das Haus gebaut ist, ergibt eine Aussage darüber, wer wir sind. Vielleicht sind wir auch selbst Architekten und erfreuen uns daran, eine ganz bestimmte Idee oder Vision eines Hauses umzusetzen und im Physischen Realität werden zu lassen.
- Als Künstler nutzen wir vielleicht bestimmte Farben und Materialien, um unserer Inspiration Ausdruck zu verleihen. Als Bildhauer nutzen wir andere Materialien als Werkzeuge für das, was wir zum Ausdruck bringen und dem wir eine physische Form geben wollen. Doch sammeln wir alle diese Utensilien nur dazu an, um zu sagen "Wir haben das beste Material, also sind wir tolle Künstler", dann missbrauchen wir den ursprünglichen Sinn und Zweck dieser Werkzeuge für etwas Anderes.
Dies alles sind natürlich nur Beispiele. Wir bestimmen jedoch in jedem Augenblick unseres Lebens, auf welche Weise wir die Erscheinungsformen der physischen Welt im Sinne ihrer eigentlichen Funktion nutzen oder auch nicht.
Unser ganzes Leben ist ein solches Werkzeug. Jede Begegnung mit jedem Menschen ist ein Werkzeug. Jedes Ding, jede Sache, jedes Tier, auch jeder Umstand, der uns im Außen begegnet oder den wir bewusst anziehen, ist ein Werkzeug, mit dessen Hilfe wir einen bestimmten Aspekt von uns selbst zum Ausdruck bringen können und damit eine Aussage darüber machen können, wer wir sind.
Auch unsere Gedanken, Worte und Taten sind Werkzeuge - Werkzeuge, mit dessen Hilfe wir - bewusst oder unbewusst - zum Ausdruck bringen, wer und was wir unserem derzeitigen Verständnis nach sind.
Wenn wir den Dingen, die wir in unsere Leben ziehen, eine andere Funktion verleihen, als die ursprünglich zugedachte Funktion des Werkzeuges der Erschaffung des Selbst, geben wir ihnen Macht über unser Leben und lassen es zu, dass sie uns erschaffen, anstatt dass wir uns selbst erschaffen.
Wir kommen dann in einen tiefen inneren Mangel, weil wir nur noch diesen Dingen und Umständen hinterher rennen in dem Glauben, dass sie bestimmten, wer wir sind, anstatt dass wir selbst eine Wahl darüber treffen und entscheiden, wer wir sind. Sobald wir dann z.B. nicht mehr ein bestimmtes Auto fahren oder eine bestimmte Kleidung tragen, glauben wir, einen Teil von uns verloren zu haben: Wir fühlen uns weniger wert. Doch wenn wir allen Erscheinungsformen, die uns begegnen ihren eigentlichen Zweck, ihre eigentliche Funktion als bloße Werkzeuge zurück geben, haben wir plötzlich wieder uns selbst gefunden: Wir sind dann wieder in Kontakt mit unserem Wahren Selbst, mit unserer Göttlichkeit! Nun haben WIR die Wahl, welchen Teil von uns wir zeigen wollen, welchen Aspekt von uns wir verwirklichen und "in Form bringen" wollen.
Dies ist die Höhere Wahrheit der Schöpfung:
Wir bringen uns selbst IN FORM - wir SIND dann im wahrsten Sinne des Wortes inFORMiert.
Wir bringen UNSER SELBST in Form, und "GOTT wird durch uns Fleisch".
Bildquellen: © Martin Heinz