Wann erleben wir Zeiten, in denen unser Leben wunderbar im Fluss ist und scheinbar alles funktioniert? Wir erleben diese Zeiten vollkommener Erfüllung dann, wenn wir in der Liebe sind.
Und wann erleben wir Zeiten, in denen scheinbar alles stagniert, in denen alle Projekte zu scheitern scheinen und wir ein Hindernis nach dem anderen überwinden müssen? Wir erleben Zeiten größter Herausforderungen dann, wenn wir in der Angst sind.
Doch wie entstehen Liebe und Angst tatsächlich? Und wie finden wir einen Ausweg heraus aus der Angst?
Liebe und Angst - zwei Seiten der gleichen Polarität "LIEBE"
Ganz bewusst habe ich in dieser Überschrift das Wort "Liebe" einmal in normaler Groß-/Kleinschreibung geschrieben, und einmal in Großbuchstaben. Wir haben es hier nämlich nicht nur mit zwei Polen einer Polarität, sondern auch mit zwei Bewusstseinsebenen zu tun.
Und wir existieren in diesen beiden Bewusstseinsebenen gleichzeitig. Es sind die Bewusstseinsebene des "Reichs der Relativität" und die Bewusstseinsebene des "Reichs des Absoluten".
Das "Reich der Relativität" ist der Erfahrungsbereich der Dualität, der von unserer Seele als "Werkzeug" genutzt wird, damit wir das, was wir in Wahrheit sind zum Ausdruck bringen und erfahrungsgemäß kennenlernen können.
Das "Reich des Absoluten" ist der wirkliche Raum Gottes. Es ist die Bewusstseinsebene, in der sich unsere Seele befindet. Im "Reich des Absoluten" existieren keinerlei Polaritäten, es existiert kein "Gut" und "Böse", kein "Hell" und "Dunkel", kein "Richtig" und "Falsch", kein "Männlich" und "Weiblich", kein "Oben" und "Unten", kein "Links" und "Rechts", kein "Hier" und "Dort", kein "Warm" und "Kalt"...., sondern es existiert nur das "ICH BIN".
In diesem Reich des Absoluten leben alle Schöpfungsideen als Möglichkeiten nebeneinander. Die Seelen als Einheiten Gottes erdenken hier Schöpfungsräume, mit dessen Hilfe sie sich dann erfahrungsgemäß kennen lernen wollen.
Jede Seele weiß um ihre Göttlichkeit, um ihre Vollkommenheit. Sie weiß, dass sie reine LIEBE ist mit allen ihren Ausdrucksformen ("Güte", "Vergebung", "Hingabe", "Heilen", "Mitgefühl", "Dienen"...). Sie weiß dies jedoch nur auf begrifflicher Ebene, denn sie kann sich in ihrer Vorstellung als gütig, vergebend, dienend u.s.w. sehen, jedoch dies nicht wirklich erleben. Hierzu bedarf es eines Raums der Relativität, in der die Seele als verkörperte, individuelle Persönlichkeit mit anderen verkörperten Seelen interagieren und so erfahren kann, wie es sich anfühlt, gütig, vergebend, mitfühlend, dienend u.s.w. zu sein.
Dies ist der Grund für die Erschaffung des "Reiches der Relativität" der Dualität.
In dieses Reich der Dualität sind wir also nun als Verkörperungen unserer Seelen eingetreten, um uns als individuelle Wesen erfahren zu können. Wir erleben uns hier als voneinander getrennt, obgleich wir doch in Wirklichkeit EINS sind: EIN WESEN, EIN BEWUSSTSEIN, EIN KÖRPER, EIN GEIST.
Die Illusion des Getrennt-Seins, die Illusion der Trennung entsteht nur durch die Faktoren "Raum" und "Zeit". Durch das Erleben, dass wir Körper haben und räumlich voneinander getrennt sind, glauben wir, auch als Wesen voneinander getrennt zu sein. Und wir erleben, dass sich die ganze Welt außerhalb von uns befindet. Wir haben sogar den Eindruck, dass Gott sich außerhalb von uns befinden muss, obwohl Gott doch IN UNS ist (wir SIND Teil Gottes, individualisierte Göttliche Einheiten).
Im Raum des Absoluten existiert nur LIEBE. LIEBE ist der reine Zustand des ICH BIN. LIEBE ist der Zustand, in dem wir uns EINS mit ALLEM fühlen, in dem wir die absolute Vollkommenheit von ALLEM sehen und fühlen, weil wir wissen, dass wir selbst dieses ALLES-WAS-IST sind.
Im Reich der Dualität (unsere physische Erfahrungswelt) erleben wir uns als getrennt von Allem. Und daraus resultiert unsere Angst.
Wir haben fast immer ein tiefes Empfinden von Mangel: Mangel an materiellen Dingen (Geld, "Sachen") und Mangel an immateriellen Dingen (Zuwendung, Erfüllung, Freude, Gesundheit, Liebe, Erfolg, Anerkennung, Ansehen...).
Die Angst als der negative Pol der Polarität "Angst-Liebe" resultiert aus dem Gedanken, der Glaubensvorstellung "nicht genug zu haben". Angst ist das Resultat größtmöglichen Glaubens an die Realität der Trennung - obgleich doch die Vorstellung des "Getrennt-Seins" in Wahrheit eine Illusion ist.
Die Liebe als der positive Pol der Polarität "Angst-Liebe" entsteht aus einem Gedanken und einem Gefühl des "Verbunden-Seins". Liebe ist das Resultat dessen, dass wir uns mit einer Sache, einem Lebewesen (einer Pflanze, einem Tier, einem Menschen) verbunden fühlen und auf einer bestimmten Ebene spüren, dass dies ein Teil von uns selbst ist.
Wir dienen anderen Menschen, helfen und unterstützen sie, weil wir uns wünschen, dass es ihnen gut oder zumindest besser geht. In diesem Moment werden wir mit ihnen EINS, weil wir mit ihnen die Gnade erleben, die sie durch unsere Hilfe erhalten. Wir können selbst in uns fühlen, wie es ihnen besser und besser geht.
Und wir lehnen den Dienst an anderen Menschen (Tieren oder Pflanzen...) ab, wenn wir eine Glaubensvorstellung des absoluten Getrennt-Seins von ihnen aufrecht erhalten ("Das geht mich nichts an", "Sollen die doch alleine sehen, wie sie klar kommen", "Den lehne ich ab, weil er anders ist, als ich"...).
Je mehr wir in eine Grundhaltung der "Trennung" hinein gehen, desto mehr trennen wir uns selbst aus der EINHEIT heraus - und erleben Angst, tiefe Angst, tiefste Angst.
Je mehr wir in eine Grundhaltung des "EINS-SEINS" hinein gehen, desto mehr verbinden wir uns selbst mit ALLEM-WAS-IST - und erleben Liebe, Geborgenheit, ein Gefühl von Sicherheit.
Sobald wir in unserem Leben einen bestimmten "Level" des Gefühls des "EINS-SEINS" überschreiten, beginnen wir, die Dualität zu verlassen: Wir heben die Illusion der Trennung in unserem eigenen Bewusstsein auf. Und wir machen dann die Erfahrung, immer mehr in einen Zustand der LIEBE hineinzukommen, der LIEBE mit ALLEM-WAS-IST.
Dieser Zustand der LIEBE ist ein absoluter Zustand, der um die Vollkommenheit und Einheit von ALLEM-WAS-IST zutiefst weiß. Hier existiert keine Angst mehr, denn es existiert keine Polarisierung mehr.
Im physischen Leben erfahren wir für kurze Augenblicke einen Zustand der LIEBE, wenn wir frisch verliebt sind. Ganz zu Beginn einer solchen Verliebtheits-Phase sehen wir plötzlich die Welt durch eine "rosarote Brille". Doch meist währt dieser Augenblick nur kurz, denn zu viele alten Ängste sind noch in unserem Unterbewusstsein gespeichert. Und meist fallen wir schon bald darauf wieder in die Angst zurück - und beginnen, den Partner oder die Partnerin festzuhalten, ihn/sie zu kontrollieren, um das, was wir gewonnen haben nicht gleich wieder zu verlieren. Und damit beginnt der Kreislauf der Angst.
LIEBE - Der Erfolgs-Motor in unserem Leben
Jeder Aspekt unseres täglichen Lebens ist zutiefst von den beiden Polaritäten "Liebe" und "Angst" geprägt. Entweder wir schwanken sehr heftig zwischen den beiden extremen des Hochgefühls und der Panik, oder wir befinden uns mehr in der Mitte in einem "neutralen Zustand", in dem wir nicht so tief bewegt werden. Aber immer wählen wir einen Platz innerhalb dieser Bandbreite dieser Polarität.
In Zeiten, in denen unser Leben wie von selbst fließt, haben wir in uns ein tiefes Grundvertrauen gefunden und "glauben" einfach daran, dass alles "gut" wird.
In Zeiten, in denen es in unserem Leben "drunter" und "drüber" geht und wir kaum mehr wissen, wie wir die vielen Herausforderungen bewältigen können, ist unser Ur-Vertrauen von vielen Ängsten aufgeweicht oder zerstört worden.
Doch was ist es, dass uns aus einer Phase des Vertrauens, der Liebe heraus reißt und die äußeren Herausforderungen zu einem unglaublichen Berg anwachsen lässt? Es ist der Gedanke an eine frühere Zeit, in der nichts funktioniert hat.
Je mehr wir unser JETZT von den Gedanken und Erinnerungen der Vergangenheit bestimmen lassen, in denen wir "n Schwierigkeiten" waren, desto mehr stürzen wir ab und fallen in einen Zustand der Angst. Es ist ein sich verstärkender Teufelskreis.
Gott rät uns mit der Aussage "Fürchte Dich nicht!" dazu, den Kreislauf der Angst zu durchbrechen und auf Gott zu vertrauen - auf GOTT IN UNS!
Die Geschichte von Sodom und Gomorra und die Entschlüsselung ihrer symbolischen Bedeutung
Die biblische Geschichte von "Sodom und Gomorra" erzählt, dass Gott die beiden Städte Sodom und Gomorra vernichten will, weil sie der "Sünde" anheim gefallen sind. Nur Abrahams Neffe Lot mit dessen Frau und Tochter sind nicht-sündig und sollen verschont werden. Gott sagt Lot, er solle mit seiner Familie die Stadt verlassen, damit sie überleben. Sie dürfen sich aber keinesfalls umdrehen, weil sie sonst zur Salzsäule erstarren würden. Lot verlässt schließlich mit seiner Familie die Stadt. Während er und seine Tochter nur nach vorne schauen und beherzt weiter gehen, dreht seine Frau sich um und erstarrt zur Salzsäule.
Diese Geschichte ist hoch symbolisch, und ihre tatsächliche Bedeutung wurde mir durch eine Eingebung während des letzten Celestine-Erelbnisseminars im Juli dieses Jahres offenbart. Hier ist der Schlüssel:
Es gibt nur eine einzige "Sünde", und diese Sünde ist der Glaube an die Trennung von Gott. Erst der Glaube, dass wir getrennt sind von ALLEM-WAS-IST, führt zu all` den Problemen, die wir heute auf unserem Planeten haben: Die Menschen bestehlen sich, weil sie an den Mangel glauben. Die Menschen wenden Gewalt an aus einem tiefen Gefühl des Mangels heraus. Die Menschen beuten die Erde und die Natur aus, weil sie glauben, sonst nicht genug zu haben. Kein einziger destruktiver Umstand auf unserem Planeten würde existieren, sofern alle sich der absoluten Verbindung miteinander und mit Gott vollkommen bewusst wären und so fest daran glauben würden, dass genug für alle da ist.
Was uns - im Großen wie im Kleinen - in alle Probleme und Herausforderungen hinein stürzt, ist unsere Angst vor Mangel und Verlust. Und diese Angst resultiert aus dem Glauben, getrennt zu sein.
Wir können uns also von allen Problemen sofort befreien und alle Herausforderungen lösen, sobald wir die Vergangenheit vergessen und unser Vertrauen in die EINHEIT MIT GOTT setzen - im sicheren Wissen des EINS-SEINS.
Wir müssen beherzt voran gehen. Und wir dürfen uns nicht umdrehen und in die Vergangenheit der Illusion des Mangels schauen, denn sonst "erstarren wir zur Salzsäule". Angst lähmt uns, die LIEBE befreit uns.
LIEBE ist der Erfolgsmotor in unserem Leben, denn der SEINS-Zustand der LIEBE, der Verbindung mit ALLEM-WAS-IST öffnet uns alle Türen und ermöglicht uns den Zugang zu sämtlichen Ressourcen des Universums.
Wie wir uns von alten Verletzungen befreien können
Es gibt einen Weg, der uns von allen Ängsten befreien kann. Es ist der Weg des Bewusstseins, der uns - Schritt für Schritt - unseren alten Glauben an die Trennung aufheben lässt und uns Stück für Stück das Bewusstsein des HIMMELS in unser Herz zurück holt.
Dieser Weg des Bewusstseins ist kein 10-Punkte-Programm und kein Schnellkurs, den wir mal eben so nebenbei absolvieren können, um dann wieder zu unserem Tagesgeschäft überzugehen.
Der Weg des Bewusstseins ist ein Prozess, den wir bewusst initiieren müssen und zum Inhalt unseres gesamten Lebens machen müssen. Dies erfordert zunächst viel Disziplin, denn wir haben die Wahrheit des EINS-SEINS mit ALLEM-WAS-IST ja über unendlich viele Leben geleugnet. Aber je mehr es uns gelingt, immer wieder in das Bewusstsein des EINS-SEINS zurück zu kommen, desto leichter wird es für uns. Und schließlich werden wir - unabhängig von den äußeren Umständen - den Himmel in unser Leben gebracht haben.
Ein erster Schritt ist die Vergebung mit allen Menschen in unserem Leben. Die wirkliche Vergebung ist jedoch keine reine Formalität, die einfach nur sagt "alles ist gut", sondern es ist ein innerer Prozess, der uns die Erfahrung erleben lässt, dass es überhaupt keine Verletzung gegeben hat. Solange wir jedoch innere Konflikte mit anderen Menschen - bewusst oder unbewusst - aufrecht erhalten, werden uns diese inneren Konflikte und die damit verbundenen Verletzungen und Erinnerungen immer wieder lähmen und uns daran hindern, frei voran zu gehen.
Bildquellen: "Yin-Yang" und "Weg": © Martin Heinz; Meditierende Frau: © www.fotolia.com: #24586583 "lotus yoga sunrise", yellowj