Im ersten Teil der Artikelserie über die Positive Realitätsgestaltung haben wir erfahren, dass der Sinn und Zweck des physischen Lebens darin liegt, unser Selbst erfahrungsgemäß kennen zu lernen und uns auf vielfältige Weise zum Ausdruck zu bringen und zu verwirklichen. Wir haben erfahren, dass ein jeder von uns mit unbegrenztem Schöpfer-Potenzial in die physische Daseins-Form eingetreten ist und durch das bewusste Nutzen seiner Potenziale jede gewünschte Erfahrung und Form der Verwirklichung erreichen kann.
Wir haben uns daran erinnert, dass der Prozess der Schöpfung aus drei wesentlichen Schritten der Verwirklichung besteht: 1.: Dem schöpferischen (Gedanken-)Impuls, 2.: der Präzisierung unserer Schöpferischen Idee durch das Wort und 3.: der Verwirklichung durch das "Ins Tun kommen", der Umsetzung mit Hilfe unseres Körpers.
Wir haben uns dabei nochmals ins Gedächtnis gerufen, dass es unseres eigenen Zutuns bedarf, unserer konzentrierten Energie und Aufmerksamkeit, die wir über alle drei Schritte der Schöpfung in den Schöpfungsraum einbringen, um das gewünschte Resultat aus dem Raum aller Möglichkeiten hervorzubringen und zu manifestieren.
Im zweiten Teil dieser Artikelreihe erfährst Du, wie das Zusammenspiel aus individueller, persönlicher Schöpfung und kollektiver Schöpfung funktioniert.
An dieser Stelle möchte ich Dir empfehlen, den ersten Teil dieses Artikels nochmals zu lesen, falls Du ihn noch nicht kennst.
Positive Realitätsgestaltung und kollektive Schöpfung - Der Raum der Co-Kreation
Wenn wir alle EIN Wesen sind, so wirst Du mit Recht fragen, woher dann die ganzen anderen Menschen, Tiere, Pflanzen und Aspekte der Schöpfung "herkommen", die Dir hier begegnen. Tatsächlich gehört dieses Phänomen zur Illusion dazu, denn ohne "Mitschöpfer" ist es nicht möglich, mit irgend etwas in eine Beziehung einzutreten. Die Beziehung ist es jedoch, die erst eine Selbst-Erfahrung im Kontext des "Anderen" möglich macht.
Wir können nicht wissen, WER und WAS wir SIND, so lange wir uns selbst nicht zu dem in Bezug gesetzt haben, was anders ist, als wir. Und diese Beziehung zu dem, was anders ist, ist Teil des Bewusstwerdungs- und Selbsterfahrungs-Prozesses, den wir über eine unendliche Folge von Inkarnationen im Kontext der Geschichte unseres Planeten Erde (und auch im Kontext anderer Planeten und Realitäten) durchlaufen. Diese Erfahrungen in so unterschiedlichen Umfeldern ermöglicht es uns erst, uns selbst zu erfahren und ein "Gefühl" für das zu bekommen, was wir dann letztendlich zum Ausdruck bringen und von uns selbst verwirklichen wollen. Und dies wird natürlich ab irgend einem Zeitpunkt im Laufe unserer Inkarnationen das herrlichste sein, schlicht das Ideal, über das GOTT sich in seiner unendlichen schöpferischen Vielfalt zum Ausdruck bringen kann. Und die höchste Form davon ist jedweder Ausdruck wahrer Liebe.
Bis dahin stehen wir vor den unterschiedlichsten Situationen, die uns scheinbar "geschehen", in Wahrheit jedoch auf Seelenebene mit allen Mit-Schöpfern vereinbart wurden (kollektive Schöpfung) , um die gewünschten Erfahrungen und Erweiterungen des Selbstzu ermöglichen.
Doch wer sind diese Mitschöpfer?
Kollektive Schöpfung - Positive Realitätsgestaltung gemeinsam mit Mit-Schöpferwesen
Hier kommt die erstaunliche Erkenntnis: Wir sind alle über unsere gemeinsame Göttliche Quelle miteinander verbunden - EINS, und daher begegnen wir auf unserer Reise niemandem Anderen, als - UNS SELBST! Wir tun dies in Form unserer Verwandtschaft, Seelen, die uns nahe stehen und unsere biologischen Brüder, Schwestern, Eltern oder Kinder sind. Gehen wir zurück in die Vergangenheit, so blicken wir auf unsere Ahnenlinie, die nichts Anderes ist, als unsere eigene Seele in unterschiedlichen "Entwicklungs-Stadien". Blicken wir auf unsere Kinder, so kann uns an dieser Stelle bewusst werden, dass sie diejenigen sind, die unsere eigene seelische Ent-Wicklung fortsetzen und auf die nächste Evolutionsstufe heben. (Ganz bewusst habe ich das Wort "Ent-Wicklung" in zwei Teile geteilt um damit zu symbolisieren, dass es um nichts Anderes geht, als uns selbst aus allen Verkleidungen herauszuschälen, um schließlich unser Wahres, Göttliches Selbst hervorzubringen.)
Falls Du nun auf Deine Verwandtschaft blickst, wirst Du möglicherweise das Gefühl haben, dass es doch kaum sein kann, dass ausgerechnet "die" aus der gleichen Göttlichen Quelle wie Deine eigene Seele kommen sollen. Und all die "Fehler" Deiner Eltern und Vorfahren, von denen Du Dich möglicherweise so sehr distanzierst, das alles sollst auch DU sein?
Tatsächlich können wir uns nicht von den "Fehlern" - oder besser gesagt, von den "Irrtümern" unserer Ahnenlinie und Seelenverwandten abtrennen, denn alleine die Tatsache, dass wir damit konfrontiert werden bedeutet, dass wir einen Teil der Lösung, der Heilung dieser "Irrtümer" in uns beherbergen. Wir haben hier etwas zu tun, etwas zu transformieren und auf eine höhere Bewusstseinsebene zu heben. Tun wir dies nicht, so übergeben wir diese Last unseren Kindern, die sich dann ihrerseits damit auseinandersetzen müssen. Schauen wir jedoch aus einer Höheren Bewusstseinsebene zurück auf unsere (Ahnen-)Geschichte, so wird uns klar werden, welches die übergeordnete Schöpfungs-Visionsreise unserer Ahnen und damit auch unseres Selbst ist. Das Bild des Großen Ganzen offenbart sich uns.
Positive Realitätsgestaltung heißt an dieser Stelle, dass wir eine kollektive Evolutionsaufgabe vor uns haben, die wir nur gemeinsam bewältigen können. Und dazu braucht es jeden Einzelnen von uns.
So wie wir in unsere Ahnenlinie eingebettet sind, so ist unsere Ahnenlinie auch in den Kontext der jeweiligen sozialen Umfelder und der jeweiligen Kulturen eingebettet, und diese sind wieder in den Kontext des gesamten Planeten Erde eingebettet. Unsere Erde mit allen ihren Lebensformen ist wiederum Teil unseres Universums mit allen seinen Planeten, Lebens- und Erscheinungsformen.
Ist die Geschichte der Schöpfungs-Evolution linear?
Nein, die Schöpfungs-Evolution verläuft nicht linear, sondern in Zyklen, in Spiralen. Ebenso wie die Natur auf unserem Planeten in einem jährlichen Zyklus erwacht, erblüht, Früchte trägt, sich vervielfältigt und sich während der Phase des Winters wieder zurück zieht, um im nächsten Jahr auf neue Weise zu entstehen, so verläuft auch die Erfahrung aller Lebensformen auf unserem Planeten auf zyklische Weise, hat ihre Höhen und Tiefen, Phasen der Illusion ausgeprägter Trennung vom Ganzen, sowie Phasen, in denen das Göttliche wieder auf höchstmögliche Weise zum Ausdruck gebracht wird. Der Ur-Knall als Erwachen eines neuen Universums ist lediglich ein Anfang von vielen, gleichzeitig ein Ende des vergangenen Schöpfungszyklus, Aus- und Einatmen des Göttlichen Geistes.
Auf welche Weise finden in der positiven Realitätsgestaltung die individuellen Schöpfungen zur kollektiven Schöpfung zusammen?
So wie jede Seele als Verkörperung der unterschiedlichsten Lebensformen eine persönliche Agenda hat, die wiederum in den Kontext der größeren Agenda der Seelengruppe eingebettet ist, so sind die Seelengruppen - Gruppierungen einzelner Göttlicher Schöpfer-Entitäten - mit ihrer Agenda eingebettet in den Kontext des planetarischen und schließlich kosmischen Bewusstseins. Wir alle verfolgen einen persönlichen Plan und sind gleichzeitig Teil des kollektiven Schöpfungs-Planes. Die Verwirklichung aller dieser Schöpfungspläne liegt im freien Willen des Schöpfer-Geistes, der durch jeden einzelnen Aspekt des Ganzen wirkt. Wir sind diese Aspekte des Ganzen und beinhalten wiederum das Ganze in seiner allumfassenden Vollkommenheit und Herrlichkeit (wie Oben - so Unten).
Auf der Seelenebene kommunizieren wir alle miteinander jenseits der Seinsbereiche der Dualität. Hier existieren weder Zeit noch Raum. Hier sind wir untrennbar miteinander verbunden, HEIL und GANZ, vollkommener Ausdruck der allumfassenden Liebes-Essenz GOTTES.
Während wir diese Zusammenhänge in unserem physischen Erleben auf der Ebene der Dualität weitgehend vergessen haben und uns vermeintlichen "Gegnern" und "Feinden" gegenüber sehen, sind wir mit genau diesen Aspekten auf Seelenebene in vollkommener Liebe verbunden.
Wenn wir in unserem physischen Leben eine persönliche Absicht verfolgen, die unserer individuellen Lebensvision dient, aber auch dann, wenn wir eine über-persönliche Absicht verfolgen, die dem Wohl des Ganzen dient, senden wir eine schöpferische Energie aus, die sich mit der schöpferischen Energie gleichgesinnter Entitäten verbindet (Gesetz der Anziehung / Gesetz der Resonanz) und vereint. Wir bilden ein Resonanzfeld mit Co-Kreatoren, mit Mit-Schöpfern, die dann ihrerseits mit ihrem Tun Bausteine zu unserer eigenen Agenda hinzufügen, wie auch wir ihrer Agenda dienen. Wir "ziehen" uns dann schließlich auch physisch an, begegnen uns vielleicht auch persönlich und arbeiten wohlmöglich auch direkt miteinander.
Destruktive und konstruktive kollektive Schöpfung
Es ist offensichtlich, dass jegliche Agenda, welche zerstörerische (trennende) Wirkung auf Teile des Ganzen hat, einen spaltenden Charakter auf das Bewusstsein der Träger hat, die diese Agenda verfolgen. Dies deshalb, weil wir gar nicht auf die Idee kommen können, einem Teil der Schöpfung Schaden zuzufügen, wenn uns bewusst ist, dass jeder Teil der Schöpfung von jedem anderen Teil abhängig und untrennbar mit uns verbunden ist. Wir würden in diesem Augenblick unmittelbar wissen, dass wir uns selbst schaden.
Ebenso gibt es auch gar keine Ursache, die uns dazu bewegen würde, einem Teil des Ganzen zu schaden, wenn wir vollkommen im Bewusstsein der Verbundenheit, des EINS-SEINS sind. In diesem Bewusstsein nämlich wissen wir, dass Alles IN UNS liegt und wir somit die gemeinsame Quelle für Alles, was wir jemals benötigen IN UNS SELBST beherbergen. Somit müssen wir das Benötigte niemandem wegnehmen (wir würden es uns selbst wegnehmen).
Positive Realitätsgestaltung heißt, dass wir uns des gemeinsamen göttlichen Ursprungs und der uns alle gleichermaßen nährenden Quelle bewusst sind und diese zum höchsten Wohl der gesamten Schöpfung nutzen. Das erfordert ein Miteinander - kein Gegeneinander! Sobald wir jedoch in destruktivem Sinne handeln, trennen wir uns selbst von der gemeinsamen, allumfassenden Göttlichen Quelle ab und verfügen nur noch über die Quellen, die uns freiwillig oder unfreiwillig von Teilen der Schöpfung zur Verfügung gestellt werden.
Destruktive Schöpfungen - auch diejenigen, die aus der Agenda bestimmter Gruppen entspringen - haben also immer eine niedrigere Schöpfungsenergie als konstruktive Schöpfungen. Dies ist deshalb so, weil eine konstruktive Agenda auf die Verbindung, die EINHEIT der gesamten Schöpfung zugreift, während eine destruktive Agenda immer nur einen Teil des Ganzen erreicht, der sich vom übrigen Teil getrennt fühlt.
Liebe ist der Schlüssel für die positivste, lichtvollste Form der Realitätsgestaltung
LIEBE verbindet und heilt! Dies ist das Geheimnis, welches sich aus dieser Erkenntnis heraus offenbart.
Wir können, wenn wir das Höchste Wohl des Ganzen bezwecken, bei weitem mehr erreichen, als jedweder Teil, der einem anderen Teil Schaden zuzufügen beabsichtigt. Wir können dies jedoch nur dann, wenn wir darin auch das Wohl derjenigen mit beabsichtigen, die in unseren Augen derzeit Schaden erzeugen!
Es geht also nicht über den "Kampf zwischen Gut und Böse", sondern nur über die heilsame Wirkung der Liebe. Liebe hebt die Dualität auf. Sie verbindet, heilt, führt wieder zusammen, erinnert an die Vollkommenheit und das HEIL-SEIN des Ganzen.
Bildquelle: "Schöpfungsprinzip", © Martin Heinz