Im ersten Teil dieser Artikelserie zur Realitätsgestaltung aben wir uns mit der grundliegenden Motivation der Göttlichen Schöpfung beschäftigt. Wir haben erfahren, wie Realität aus den drei Schöpfungsschritten Gedanke (Inspiration), Wort (Konkretisierung) und Tat (Verwirklichung) entsteht.
Im zweiten Teil dieser Artikelserie haben wir uns angeschaut, wie die individuelle Schöpfung in der kollektiven Schöpfung eingebettet ist und mit dieser interagiert. Wir haben erfahren, auf welche Weise die individuelle Schöpfung die kollektive Schöpfung beeinflusst und umgekehrt. Und wir haben herausgefunden, dass sich Schöpfung in ihrem evolutionären Prozess immer zu einer höheren, konstruktiven Ordnung fortentwickeln muss, weil das sich erweiternde Bewusstsein sich niemals selbst auslöschen kann, denn es ist ALLES-WAS-IST, und es ist EWIG.
In diesem dritten Teil meiner Artikelserie zur Positiven Realitätsgestaltung möchte ich nun intensiver auf den Prozess der Erweiterung des Selbstes eingehen, der Grundlage der Entwicklung der Schöpfung zu einer Höheren Ordnung ist. Hierzu wollen wir uns noch einmal die Motivation der Schöpfung ansehen und den Schöpfungskreislauf detaillierter betrachten.
Positive Realitätsgestaltung und der "Höhere Sinn" des Lebens
Am Anfang unserer Existenz als das ewig Göttliche steht die Frage "WER BIN ICH". Diese Frage führt uns dazu, mehr über uns selbst erfahren zu wollen. Wir wissen im Absoluten, dass wir ALLES sind, WAS IST. Doch dieses Wissen alleine reicht nicht. Wir wollen die Erfahrung jedweden Aspektes von uns selbst machen. Im Reich des Absoluten ist dies jedoch nicht möglich, denn dort gibt es nur den Zustand des Reinen SEINS, einen Zustand vollkommenen Gewahrseins der gesamten Möglichkeiten aller Schöpfungen in einem einzigen Augenblick und Ort. Es ist der Zustand, den ich hier als EINS-PUNKT oder als das HERZ GOTTES bezeichnen möchte.
Wenn wir als Menschen mehr von uns selbst erfahren möchten, entwickeln wir zunächst eine Idee, eine Vorstellung, eine Vision davon, was dies sein könnte. Wir greifen auf unseren Erfahrungsschatz zurück und kreieren daraus einen neuen Kontext, den wir erschaffen wollen, um uns innerhalb dieses Kontextes erfahren zu können. Dies beginnt zunächst mit einer vagen Vorstellung unseres Geistes, mit einer Idee, mit einem Gedanken.
Wir fühlen dann hinein und versuchen herauszufinden, ob sich das für uns "gut" anfühlt. Wenn wir uns von unserer Idee angezogen fühlen, entwickeln wir diese Idee weiter. Wir beginnen, die Idee zu konkretisieren.
Wir machen nun Pläne, wir sprechen darüber. Hier kommt das Wort ins Spiel, sobald wir unsere Idee mit anderen Menschen teilen um sie in unsere Pläne der Verwirklichung mit einzubeziehen. Unsere Idee ist nun kurz davor, verwirklicht zu werden. Es fehlt jetzt nur noch die physische Umsetzung, die Tat.
Nun packen wir mit Hilfe unseres Körpers an. Wir bewegen im wahrsten Sinne des Wortes Materie, um eine Vorstellung in den äußeren materiellen Ausdruck der Form zu bringen. Schließlich können wir auf unsere Schöpfung blicken und sagen "Es ist vollbracht". Die positive Realitätsgestaltung ist geglückt.
Der erste Teil des Schöpfungskreislaufes ist nun vollendet: Wir haben die Idee erdacht und sie dann materiell erschaffen. Indem wir unsere Schöpfung verwirklicht haben, haben wir uns bereits während der Umsetzung der Schöpfung zum Teil erfahren. Wir haben den schöpferischen, kreativen Teil von uns über das Tun in Erfahrung gebracht.
Unsere Erfahrung ist jedoch noch nicht vollständig, denn hierzu gehört nicht nur die Verwirklichung unserer Idee im Ausdruck der äußeren Form, sondern auch das "Ausprobieren" dieser Schöpfung, das "Spielen" mit dieser Schöpfung.
Wie fühlt sich das für uns an, mit dieser Schöpfung zu hantieren, etwas damit zu tun? Welche Aussage machen wir mit Hilfe dessen, was wir mit unserer Schöpfung erleben und erfahren über das, WER und WAS wir WIRKLICH SIND? Wir sammeln nun Daten, während wir unsere eigene Schöpfung erfahren.
Unser Gefühl gibt uns hier eine ganz klare Rückmeldung. Unser Herz sagt uns, ob wir uns durch die Verwirklichung unserer Idee in idealer Weise zum Ausdruck bringen konnten, oder nicht. Wir spüren, in wie weit wir uns selbst voran bringen, während wir mit unserer Schöpfung spielen.
Ab einem bestimmten Zeitpunkt haben wir alle Daten gesammelt, die wir zu benötigen glauben, bis wir unsere mit der Verwirklichung unserer Schöpfung erhaltenen Erfahrungen einer abschließenden Betrachtung unterziehen. Nun beginnt der Prozess der Selbst-Reflektion, der Prozess der Rückschau, in welchem wir nochmals alles Revue passieren lassen.
In diesem Prozess werden wir zum Beobachter unserer eigenen Schöpfungen und gehen in unserem Herzen nochmals alle Erfahrungen durch. Es ist dies der Prozess der Integration, der uns schließlich zur Erweiterung unseres Selbstes führt. Nur, wenn wir uns auf diesen Prozess einlassen, können wir an und mit dem, was wir erschaffen haben wachsen. Wir erhalten so einen tiefen Einblick über uns selbst, über das, WER UND WAS WIR WIRKLICH SIND und über das, WER UND WAS WIR NOCH WERDEN KÖNNEN!
Die Integration führt uns nun zu einem neuen Zustand des SEINS, aus dem heraus wir in den nächsten Schöpfungszyklus der Erschaffung und Neu-Erschaffung unseres Selbstes eintreten. Dabei streben wir immer nach einer Erweiterung, um neue und noch wundervollere Qualitäten aus uns selbst hervorzubringen und diesen durch unser Selbst einen vollkommenen Ausdruck zu verleihen.
So besteht ein vollständiger Schöpfungszyklus also aus den 5 Schritten Sein -> Erdenken -> Erschaffen -> Erfahren -> Integrationsprozess -> Neues, erweitertes SEIN.
Es ist ein ewiger Zyklus, der immer vom EINS-PUNKT, dem reinen SEIN ausgeht und immer wieder im EINS-PUNKT endet. Es ist ein Zyklus, der spiralförmig und sich-selbst-erweiternd verläuft,
Positive Realitätsgestaltung und ihre Widerspiegelung in der heiligen Geometrie
Die Repräsentation in der heiligen Geometrie finden wir im Tetraeder wieder, der gleichseitigen Pyramide. Diese Pyramide hat vier gleichseitige Dreiecke als Begrenzungsfächen. Alle Eckpunkte haben vom Mittelpunkt und voneinander den gleichen Abstand. Das energetische Zentrum entspricht dem EINS-Punkt, die vier Ecken korrespondieren mit den Zyklen des Erdenkens, Erschaffens, Erfahrens und der Integration.
In der Schöpfung finden wir immer zwei entgegengerichtete, ineinander geschobene Tetraeder, die zusammen den Stern-Tetraeder bilden, die räumliche Struktur der Mer-Ka-Ba, unseres kosmischen Energiefeldes. Beide Tetraeder bilden eine Polarität, zwei Formen von Qualitäten, die einander ergänzen und die Erfahrung auf unterschiedlichen Ebenen des Seins ermöglichen.
In der grundlegenden Struktur ergänzt sich die Repräsentation des nach oben weisenden Tetraeders (Himmel) mit der des nach unten weisenden Tetraeders (Erde). Männlich und weiblich werden EINS. Jeweils drei Energiezentren verkörpern innerhalb eines Tetraeders einen Zyklus der Qualitäten Erdenken-Erschaffen-Erfahren.
Die Zentren aller Tetraeder liegen in einem einzigen Punkt, dem EINS-PUNKT. Auf unseren Körper übertragen finden wir hier in unserem Inneren unser Herz-Zentrum, den heiligen Herzens-Raum, mit dem wir die direkte Verbindung zur Göttlichen Quelle haben.
Wenn wir die Struktur durch weitere Stern-Tetraeder ergänzen, gelangen wir zu den Repräsentationen der höheren Dimensionsebenen. Wir finden in der 4. Dimension den Emotionalkörper, den Mentalkörper und den spirituell-ätherischen Körper (unteres Tetraeder) und in der 5. Dimension unsere Seele als multidimensionales Wesen.
Die höheren Dimensionen stehen schließlich für die Gruppenbewusstseine bis hin zu zur höchsten Schöpfungsebene, in der keinerlei Differenzierung mehr existiert. Innerhalb aller dieser Dimensionsebenen findet der Zyklus der Erweiterung des Selbst über den Prozess des Erdenkens, Erschaffens, Erfahrens, Integrierens und Seins statt.
Mit jedem Zyklus wird auf jeder Ebene der Schöpfung die gewonnene Erfahrung und Selbst-Erweiterung zur Göttlichen Quelle zurückgeführt und von dort aus in einen neuen, erweiterten Schöpfungsprozess eingebracht.
Wenn wir als physische Lebewesen die Erde verlassen, gelangen wir auf der Seelenebene zu einem Prozess der Selbst-Reflektion, der Rückschau, in dessen Verlauf wir alle auf der Erde gewonnenen Erfahrungen integrieren, diese zusammen mit allen vorherigen Erfahrungen aus anderen Inkarnationen zusammen bringen und schließlich daraus zu einer neuen Vorstellung unseres Selbstes gelangen. Wir durchwandern dann den EINS-PUNKT und geben unsere Erfahrungen in die Quelle. Aus dieser kommen wir wieder hervor und treten in einen neuen Inkarnationszyklus ein.
Positive Realitätsgestaltung in fortgeschrittener Form: Die Erschaffung des "Himmels auf Erden" mit Hilfe der Erweiterung unseres Selbstes
Tatsächlich können wir erkennen, dass der Prozess der "Erweiterung des Selbstes" ein natürlicher Prozess ist, der von Innen heraus aus sich selbst entsteht.
Betrachtet aus dem an unsere individuelle Wahrnehmung der Zeit gekoppelten Bewusstsein mögen wir in einer Stagnation gefangen sein, doch aus universeller Sichtweise sind wir das nicht. Zeit ist eine Illusion, und tatsächlich gibt es nur das ewige JETZT. Das Gefühl von Raum und Zeit entsteht nur dadurch, dass wir den Schöpfungsraum sequenziell wahrnehmen, weil wir unsere Aufmerksamkeit von Punkt zu Punkt, von Schöpfung zu Schöpfung wandern lassen.
Wir können diese Illusion sofort durchbrechen, indem wir eine Höhere Ebene der Sichtweise einnehmen. Aus diesem Bewusstsein heraus werden wir auch das, was derzeit IST mit anderen Augen wahrnehmen können und zum objektiven Beobachter aller unserer individuellen wie kollektiven Schöpfungen.
Alles, was also erforderlich ist, ist den Prozess der Selbst-Reflektion, der Rückschau über alle unsere Schöpfungen und deren Konsequenzen und Folgen nicht zu vergessen, sondern ihn bewusst mit Sichtweise auf das Große ganze zu durchlaufen. Wir werden so ganz von selbst erkennen, was dem Wohl des Ganzen dient, und was nicht. Und wir werden so unser Selbst neu definieren und alles daran setzen, den Himmel auf Erden als Gemeinschaft zu verwirklichen.
Bildquelle: © Martin Heinz